Bezüglich der Durchführung der Therapie stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung (abhängig von der Art des Allergens und den medizinischen Rahmenbedingungen):
Die SCIT = subcutane Immuntherapie: Hierbei wird das Allergen in kleinen Dosen unter die Haut gespritzt. Die Impfung erfolgt mit sehr dünnen Kanülen an der Außenseite des Oberarms und ist in der Regel nicht schmerzhaft. Sie wird bereits von Kindern gut toleriert. Die Impfabstände liegen nach einer kurzen Aufsättigungsphase in der Regel bei ca. 4 Wochen. Die Impfung wird über insgesamt 3 Jahre fortgesetzt (perenniale = ganzjährige Therapie). Diese Therapieform ist am besten untersucht und und bringt die zuverlässigsten Therapieerfolge.
Bei Pollenallergien kommt alternativ auch eine Kurzzeit-Immuntherapie (präsaisonale Therapie) infrage, bei der in der pollenfreien Zeit jeweils 4-5 Spritzen im Abstand von einer Woche verabreicht werden. Auch dieses Schema wird über insgesamt 3 Jahre wiederholt und erzielt vergleichbar gute Ergebnisse.
Die SLIT = sublinguale Immuntherapie: Hierbei wird zur Vermeidung der Spritzen das Allergen unter die Zunge verabreicht. Dies kann in Tropfen- oder Tablettenform geschehen, wobei das Allergen in der Regel täglich durch den Patienten selbst zu Hause zugeführt werden muss. Die Wirksamkeit der SLIT war lange Zeit umstritten. Die neuesten Untersuchungen belegen jedoch, dass auch damit eine zuverlässige Behandlung der Allergien erfolgen kann.
Die Erfolgsaussichten dieses Verfahrens sind sehr hoch, in den allermeisten Fällen verschwindet die Allergie völlig oder die verbleibenden Symptome sind so gering, dass kaum noch eine Belästigung besteht und nur noch selten Medikamente eingenommen werden müssen.